Ich gehöre dem Herrn (Jesaja 44,5)

Da das Ziel des geweihten Lebens in der Gleichgestaltung mit dem Herrn Jesus und in der Ganzhingabe an ihn besteht, muss die Ausbildung vor allem auf dieses abzielen. Es handelt sich um einen Weg der fortschreitenden Assimilierung der Gesinnung Christi an den Vater. (VC 65). Die Ausbildung der Schwestern, die in der Gemeinschaft der Jungerinnen des Kreuzes leben, erstreckt sich auf das gesamte Leben, auf alle seine Stufen, und sensibilisiert die Herzen für das Wirken des Heiligen Geistes, in dessen Macht die Schwestern leben wollen. Die Bildung in der Gemeinschaft erfolgt in mehreren Schritten.

Aspirat

Die Zeit zielt darauf ab, die Gemeinschaft, den Alltag der Schwestern durch die Teilnahme an Gebeten und Werken kennen zu lernen. Es ist eine Zeit der gegenseitigen Unterscheidung der Berufung zu dieser Gemeinschaft.

Postulat

Die nächste Stufe ist ein Postulat, das 2 Jahre lang dauert. Die Anfangszeit der Ausbildung zielt darauf, die eigenen Beweggründe zu entdecken, warum ich in der Gemeinschaft leben will. In dieser Zeit soll sich die Kandidatin auch bewusst verpflichtet um die menschliche und christliche Bildung, die es ermöglicht, freie und verantwortungsvolle Entscheidungen über ihre die weitere Entwicklung zu treffen.

Noviziat

Nach dem Postulat gibt es Noviziat, das zwei Jahre lang dauert. Es ist die Zeit der richtigen Umsetzung des religiösen Lebens. Die Kandidatin lernt das Charisma unserer Gemeinschaft, die Spiritualität, das Wesen des Gemeinschaftslebens und das unternommene Apostolat und die Praxis der evangelischen Räte kennen.

Novizen lernen, nach evangelischen Räten zu leben. Die Aufgabe des Noviziats besteht darin, sich auf die bewusste, freie und reife Hingabe des Lebens im Berufung vorzubereiten.

Temporäre und ewige Gelübde

Temporäre Gelübde

Die Schwestern legen die erste Profess mit den drei Gelübden (Keuschheit, Armut, Gehorsam) für ein Jahr ab und wiederholen sie jedes Jahr fünf bis neun Jahre lang.

Ewige Gelübde

Die endgültige Antwort auf Gottes Ruf ist Entschluss zu den ewigen Gelübde. Vor den ewigen Gelubten verbringt jede Schwester zwei Monate in dem Gebetshaus, wo sie im Stillen lebt, predigt und Arbeitet. 

Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat.
So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben (1J 3,16).

Spiritualität

Eine Jüngerin des Kreuzes zu sein heißt, eine Jüngerin der Gottesliebe zu sein und das Leben für Brüder hinzugeben.

Die Spiritualität unserer Gemeinschaft entspringt aus der Betrachtung des Meisters, der sich freiwillig aus Liebe  an dem Menschen dem Tod ausgeliefert hat. Das Kreuz Jesu ist für uns sowohl eine Kraft, uns selbst zu überwinden als auch die Hoffnung, dass uns unsere Bemühungen  zu Glück führen und auch für diejenigen förderlich sind, für die wir uns im Zusammenhang mit dem Opfer Jesu dem Vater geben.

Wir möchten, dass die Liebe das wichtigste Lebensrecht für jede von uns ist; das Recht, an das wir uns bei unserer Mission und unseren Strukturen halten. In diesem Sinne bemühen wir uns ständig um Bekehrung, bitten um Vergebung für unseren Mangel an Liebe und vergeben anderen.

Eine Jüngerin des Kreuzes zu sein bedeutet, sich an Maria hinzugeben

Wir empfangen Maria als die Mutter unserer Gemeinschaft und Mutter jeder einzelnen von uns. Wir lernen von ihr das Vertrauen auf Gott, Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes und Erfüllung des Gotteswillen. Wir geben ihr unser ganzes Leben und bitten sie, dass sie uns hilft, treu unter dem Kreuz Christi dauern und das Leben für die Erlösung der Brüder opfern.

Eine Jüngerin des Kreuzes zu sein heißt, den Blick auf die Ewigkeit zu richten

In unserem Leben sehnen wir uns nach der Ewigkeit. Die eschatologischen Wahrheiten sind tief in unseren Herzen eingeschrieben. Wir versuchen, alle Ereignisse in ihren Licht zu bewerten.

Eine Jüngerin des Kreuzes zu sein heißt, Laienapostel auszubilden

Wir vertrauen uns Maria an und verkünden die Liebe des Vaters in Verbindung mit Jesus. Die Laienapostel, die mit unserer Gemeinschaft verbunden sind, lernen unsere Spiritualitat kennen und versuchen in solchem Geist ihr Leben zu fuhren.   

In Evangelium können wir mehrmals Jesus Christus in der Wüste sehen, wo er mit dem Vater spricht und in seinem Nähe ist. Wir wollen unseren Herrn nachahmen und wir streben nach immer größerer Gemeinschaft mit Gott. Deshalb wollen wir periodisch ein Formen des kontemplativen Lebens unternehmen. Zu diesem Zweck haben wir ein Gebetshaus, das auch für Menschen außerhalb der Gemeinschaft zugänglich ist, insbesondere für Laien.

Besonders wichtig ist fur uns Triduum Sacrum, in dem wir tiefer das Mysterium des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi erleben. Das Hauptfest der Gemeinschaft ist das liturgische Hochfest der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die Hauptpatronin und die Mutter der Gemeinschaft ist Maria, Mutter der Kirche. Die Patrone der Gemeinde sind: st. Josef, als Vorbild des Zuhörens und Gehorsams dem Gott gegenüber. Hl.  Maksymilian, ein Vorbild der Liebe an Maria und des apostolischen Eifers. Außerdem verehren wir St. Katharina von Siena als ein Modell der Liebe für den gekreuzigten Christus, für die Kirche und den Heiligen. Thérèse vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz – als Modell des kontemplativen Lebens und des apostolischen Eifers, der sich so ausdrückt, dass sie ihr Leben als Opfer für die Brüder opfert.

Geschichte

Die Gemeinschaft der Jüngerinnen des Kreuzes wurde von Schwester Helena Christiana Mickiewicz gegründet.

Sie ist die Tochter von Monika, geb. Kozłowska und Albin Mickiewicz. Sie wurde am 22. Oktober 1948 im Dorf Przystawka in der Nähe von Białystok geboren, am 29. März 1948 in der Pfarrei St. George in Janów getauft. 

1957 hat sie die Erstkommunion empfangen und ein Jahr später wurde sie gefirmt. Im Jahr 1955 begann sie die Grundschule, die sie 1963 abschloss und in diesem Jahr trat sie der Kongregation der Schwestern der Heiligen Familie von Nazareth bei. 1966 begann sie ihr Noviziat, erhielt einen Habit und den Namen Maria Christiana. 1968 lag sie ihr erstes Gelübde ab und begann die Oberschule, die sie 1971 mit dem Abitur abschloss. Dann schloss sie einen katechetischen Kurs ab und begann als Katechetin zu arbeiten.

Als im Herbst 1973 Schwester Christiana mit dem Akt der Hingabe an die Mutter Gottes mit den Worten  von Maximilian Kolbe betete: „verwende mich ganz und gar, ohne Vorbehalte, wenn Du es wünscht (…), um ich in deinen Händen ein nützliches Werkzeug sein könnte“, kam plötzlich die Erkenntnis, dass es eine neue religiöse Schwestergemeinschaft entstehen soll, deren Mitglieder alle ihren Schmerzen und Freuden für diejenigen opfern, die fern von Gott sind. Mit der Schwestergemeinschaft soll auch die Laiengemeinschaft verbunden sein.  Schwester Christiana war überzeugt, dass solche Gemeinschaft notwendig ist, aber sie fürchtete auch, ob diese Idee wirklich von Gott kommt. Nach mehreren Monaten des geistlichen Krieges war die Schwester sicher, dass sie ewige Gelübde in der Kongregation der Schwestern der Heiligen Familie von Nazareth ablegen will. Sie reichte sie am 26. August 1974 ein. In den Jahren 1974-1975 und 1982-1984 studierte sie am Institut für höhere religiöse Kultur an der Katholischen Universität Lublin und erhielt 1984 ein Diplom.

Im Jahr 1974 lernte sie die Bewegung der Helfer von Maria die Mutter der Kirche kennen. Diese Bewegung basierte auf einfachen Voraussetzungen und Funktionsweisen und zeigte, dass man am besten der Kirche helfen kann, indem man in Maria vertraut. Die Bewegung erscheint somit als praktische Verwirklichung der Lehre des II Vatikanischen Konzils. Schwester Christiana war sehr intensiv apostolisch tätig, aber in ihrem Herzen gab es einen sehr schwierigen geistlichen Kampf und ein inneres Gebet für eine angemessene Anerkennung des Gottes Willens. 1978 wurde die Arbeit durch eine plötzliche Krankheit unterbrochen. Aufgrund der medizinischen Diagnose wurde die Schwester auf eine Invaliditätsrente verwiesen. Die lange Zeit der Krankheit war mit dem Gebet für ein klares Verständnis von Gottes Willen verbunden. 1980 sprach sie über ihre innere Kämpfe mit der Vorgesetzten. Sie bekam viel Verständnis und Offenheit. Seitdem wurde sie von ihrem geistlichen Leiter unterstützt und auch von der Vorgesetzte von den Schwestern von Nazareth. Sie ermutigten Schwester Christiana dazu, dass sie eine neue Gemeinschaft gründet.

1981 teilte Schwester Christiana den Gedanken über eine neue Gemeinschaft mit Barbara Maciejewska. Sie traf Entscheidung, die erste Schwester in der neuen Gemeinschaft zu sein. Bald gab es mehr Mädchen, die sich dieser Arbeit anschließen wollen. Im Herbst 1983 erhielt die Schwester vom Generaloberen die Erlaubnis, für ein Jahr bei den Kandidaten zu bleiben. Diese Erlaubnis wurde 1984 erneut. 1985 erhielt sie für drei Jahre ein Indult der Exklaustration. Bereits in der Anfangsphase der Bildung der ersten Kandidaten war Schwester Christiana davon überzeugt, dass die Gemeinschaft auch die kontemplative Strömung braucht und so genannte Gebetshäuser, um ihre Beziehung zu Gott systematisch zu vertiefen und besser bei der apostolischen Arbeit zu dienen. Diese Häuser sollten auch für die Laien zugänglich sein.

Gegenwärtig führt die Schwester in einzelnen Häusern der Gemeinschaft Bildungstreffen durch, sucht die Móglichkeiten, in welche weise praktisch unser Charisma umzusetzen und schließt sich dem Apostolat der Gemeinschaft an

Schwester Christiana Mickiewicz, die Gründerin der Gemeinschaft, erzählt über die Anfänge der Gemeinschaft der Jüngerinnen des Kreuzes.

Aus der unverständlichen Liebe der Heiligen Dreifaltigkeit zu uns nimmt Jesus, der Sohn Gottes, des Vaters, durch die Kraft des Heiligen Geistes den menschlichen Körper an, um einer von uns zu werden und unser schweres Schicksal zu teilen, das der Mensch nach der Sünde erlebt. Um zu beweisen, dass Gott seine Kinder immer noch liebt, unternimmt Jesus das Werk der Erlösung. Aus der durchbohrten Seite Christi wird die Heilige Kirche geboren, in der Jesus die Menschen bis zum Ende der Welt retten will. Seine Kinder sind in Seiner Kirche sehr gut, aber es gibt auch so viele Leute, in deren Herzen Dunkelheit wohnt, obwohl das Licht unter uns lebt.

Am 14. August 1982, in Kreuzform legend, gaben die ersten fünf Kandidaten für die neue Gemeinschaft ihr Leben zum Opfer für die Kirche und die Welt, für die ewige Rettung aller verlorenen Kinder Gottes. Am 15. August vertrauten sie Maria ihre Berufung an, indem sieSie für ihre Mutter wählten und baten Maria um Ihre Unterstützung bei dem großen Werk der Errettung der, durch das Blut Christi erlösten, Kinder Gottes.

Ich erhielt die erste Idee, eine neue Gemeinschaft zu gründen, im Herbst 1973, während ich mich Maria anvertraute. Ich wusste nicht, ob es wirklich Gottes Wille ist, deshalb erlebte ich sieben Jahre lang einen enormen inneren Kampf. Gott antwortete auf meine Fragen nach Seine Wille so, dass ich schwer erkrankte. Er ließ auch eine seltsame Krise zu, in der ich dachte, dass der Moment meines Abschieds von dieser Welt kommen würde. Betroffen stellte ich fest, dass ich sterbe, ohne den Willen Gottes zu erfüllen. Ich war entsetzt, dass ich mein Leben vergeudet hatte, weil ich das Werk, das Gott für mich gerufen hatte, nicht vorgenommen hatte.

Schwester Christiana erzählt:

Nach einiger Zeit verbesserte sich mein Gesundheit ein wenig und meine Oberin wollte mit mir sprechen (ich war damals Schwester von der Heiligen Familie von Nazareth). Ich war damals stark von den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzil beeindruckt, vor allem vom Dekret über das Laienapostolat. Ich wollte auf den Ruf der Kirche antworten, deshalb hatte ich viele Kontakte mit den Menschen, die ich für Laienapostolat gebildet hatte. Im Gespräch mit meiner Oberin habe ich gehört, dass meine Wirkung nicht mehr an das Charisma von unserer Kongregation passt und vielleicht ich eine neue Kongregation gründen soll. Ich habe alle Genehmigungen von den Nazareth-Schwestern erhalten, um mit der Gründung einer neuen Gemeinschaft zu beginnen. Im Jahr 1984 hat uns Bischof Kazimierz Majdański in die Diözese Szczecin und Kamień gebracht.

Unser Ziel ist klar: Es ist notwendig, mit Jesus, durch alle Lebensumstände, in Verbindung zu treten. Durch Seine apostolische Anstrengung, das Ostergeheimnis und die Himmelfahrt führt Er uns in den Himmel. Im äußeren Apostolat wollen wir die Laienapostel so gut wie möglich erziehen, in Übereinstimmung mit der Bitte der Heiligen Kirche und in engem Kontakt mit Maria, der ersten Jüngerin des Kreuzes und der Mutter der Kirche. Die Laienapostel sollen ene gute Zeugnis ihres Lebens geben und die Gute Botschaft in ihren Arbeitsplätzen, Büros, Schulen und in diesen Plätzen, die die Schwestern nicht erreichen, verkündigen.

Es gibt bereits Gruppen von Laien (sie heißen: Jünger des Kreuzes), die nach unserer Spiritualität leben. Es gibt auch viele Menschen, die nicht formal als Jünger des Kreuzes leben, aber Laienapostel sein wollen. Lass sie so viele wie möglich sein! Lass sie Licht für die Welt und Salz für die Erde sein!

UND EINZIGES, WAS WESENTLICH WICHTIG IST: WIR WOLLEN INSTÄNDIG DEN GOTT UM ERNEUERUNG DES LIEBESRECHTES IN DER KIRCHE UND IN DER WELT BITTEN. DAS VERBINDEN WIR SEHR BEWUSST MIT UNSERER OPFER. ES FEHLT IN DER WELT AN LIEBE! UND JESUS HAT UNS UM LIEBE GEBETEN.

Als ich die Gemeinschaft den Jüngerinnen des Kreuzes gründete,  vertraute ich sie Maria für immer an und wollte, dass Sie die Mutter der Gemeinschaft und die Mutter unseres Werks für die Heilige Kirche ist. Ich vertraue und ich weiß, dass die Mutter Jesu und unsere Mutter uns nicht im Stich lassen wird. Sie wird uns helfen, unsere Berufung zu erfüllen, damit wir uns mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen verbinden und die Laienapostel erziehen können.

Von der Einführung in die Konstitution und Statuten der Gemeinschaft der Jüngerinnen des Kreuzes:

Das Zweite Vatikanische Konzil las die Zeichen der Zeit in der heutigen Welt, die sich stets wandelt und es zeigte auch die menschlichen Probleme in ihrer gegenwärtigen Form.  Besondere Aufmerksamkeit widmete es der Identität und Mission säkularer Christen in der Kirche und in der Welt.

Unsere Gründerin, Sr Helena Christiana Mickiewicz, als sie noch in der Kongregation der Schwestern der Heiligen Familie von Nazareth lebte, lernte die Lehre des II. Vatikanischen Konzils kennen und insbesondere das Dekret über das Laienapostolat. Gleichzeitig arbeitete sie als Katechetin und erlebte es schmerzlich, dass sich die Menschen vom Gott distanzieren. In Schwester Christiana wuchs  das Verlangen, dass Gott, der uns liebt, auch von allen bekannt und geliebt wird. Die Worte der hl. Paulus: Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? (Röm 10,13-14) und: Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! (1. Korinther 9,16), sanken tief in das Herz der Schwester und begleiteten sie fortwährend und wurden zur Inspiration für die ergriffenen Handlungen.

Seit 1971 richtete die Schwester viele neuen Gruppen ein. In diesen Gruppen bildete sie die Laien, damit sie Evangelium verkündigen und bereitete sie zum aktiven Apostolat in ihrer Umgebung.

Als im Herbst 1973 Schwester Christiana mit dem Akt der Hingabe an die Mutter Gottes mit den Worten  von Maximilian Kolbe betete: „verwende mich ganz und gar, ohne Vorbehalte, wenn Du es wünscht (…), um ich in deinen Händen ein nützliches Werkzeug sein könnte“, kam plötzlich die Erkenntnis, dass es eine neue religiöse Schwestergemeinschaft entstehen soll, deren Mitglieder alle ihren Schmerzen und Freuden für diejenigen opfern, die fern von Gott sind. Mit der Schwestergemeinschaft soll auch die Laiengemeinschaft verbunden sein.  Schwester Christiana war überzeugt, dass solche Gemeinschaft notwendig ist, aber sie fürchtete auch, ob diese Idee wirklich vom Gott kommt.

Im Jahr 1974 lernte sie die Bewegung der Helfer von Maria die Mutter der Kirche kennen. Diese Bewegung basierte auf einfachen Voraussetzungen und Funktionsweisen und zeigte, dass man am besten der Kirche helfen kann, indem man in Maria vertraut. Die Bewegung erscheint somit als praktische Verwirklichung der Lehre des II Vatikanischen Konzils.

Schwester Christiana war sehr intensiv apostolisch tätig, aber in ihrem Herzen gab es einen sehr schwierigen geistlichen Kampf und ein inneres Gebet für eine angemessene Anerkennung des Gottes Willens. Das dauerte 7 Jahre lang. Sie wurde von ihrem geistlichen Leiter unterstützt und auch von der Vorgesetzte von den Schwestern von Nazareth. Sie ermutigten Schwester Christiana dazu, dass sie eine neue Gemeinschaft gründet. 

1981 teilte Schwester Christiana den Gedanken über eine neue Gemeinschaft mit Barbara Maciejewska. Sie traf Entscheidung, die erste Schwester in der neuen Gemeinschaft zu sein. Bald gab es mehr Mädchen, die sich dieser Arbeit anschließen wollen.

Die ersten Kandidaten versammelten sich zum Gebet in der Nacht vom 14. bis 15. August 1982. Sie betrauten dem Gott ihr Leben als die Opfer für die heilige Kirche und besonders für diejenigen, die fern vom Gott sind. Mit diesem Ereignis begann die historische Existenz der Gemeinschaft. Am 15. August vertrauten die Mädchen ihr Leben in Maria. Am Gründonnerstag 1983, während des Gebets, bekamen die Schwester einen Gedanke, dass sich die neue Gemeinschaft Jüngerinnen des Kreuzes nennen soll.

Im Jahr 1984 nahm der Bischof, Kazimierz Majdański, die Gemeinschaft in die Diözese Szczecin-Kamień an.

Am 1. Dezember 1985 errichtete der Bischof ein Noviziat.

Am Gründonnerstag, den 16. April 1987 bekam der Bischof  von den Schwestern den ersten Exemplar der Verfassung.

Am 22. August 1987 erlaubte der Bischof die Verwendung der vorgelegten Konstitutionen und bezeichnete sie als ein Gesetzbuch der Übergangsgemeinschaft. Als die Konstitutionen in Kraft traten, lagen 5 Schwestern ihre Gelübde ab.

Am 8. 12. 1988 legte Schwester Christiana die ewige Profess in der Gemeinschaft der Jungerinnen des Kreuzes ab, nachdem sie am 23. November 1988 das Dokument des Heiligen Stuhls bekam, das sie von der Profess in der Kongregation der Schwestern der Heiligen Familie von Nazareth entband.

Am Karfreitag 1989 wurde die Gemenischaft mit einem Dekret als Pia unio gegründet. Am 21. November 1992 lagen vier Schwestern ewige Gelübde ab.

Im Laufe der Zeit ist die Gemeinschaft gewachsen: sie ist immer größer, neue Häuser entstehen (auch ein Haus des kontemplativen Gebets), der Umfang der apostolischen Aktivität erweitert sich, Gemeinschaften von Laienjünger des Kreuzes werden geschaffen.

Die Schwestern fuhrten viele Exerzitien, Einkehrtagen fur verschiedenen Gruppen durch. Es zeigte sich also im Laufe der Zeit, dass die Aktivitat bei der Bewegung der Helfer von Maria, der Mutter der Kirche nicht reicht. Immer noch sind aber die Voraussetzungen der Bewegung wichtig:

– Subsidiarität – wir wollen jedem helfen, Erlösung zu erreichen; Haltung der Liebe und Freundlichkeit zu entwickeln

– Marienverehrung – das bewusste und persönliche Mariaanvertrauen, für sie als Eigentum und als Werkzeug zu sein, so dass sie uns benutzen kann;

– Kirchlichkeit – sich bewusst in der Kirche zu engagieren, um die Gemeinschaft in brüderlicher Liebe und Einheit  zu schaffen und sich um ihr Schicksal und ihre Entwicklung zu kümmern; alle Sorgen und Freuden für die Kirche zu opfern

Seit 1987 arbeiteten die Schwestern an Konstitutionen also ans Gesetz der Gemeinschaft. Diese Arbeit war besonders intensiv in Jahren 2000-2010 unter der Leitung von den Vorgesetzten der Gemeinschaft: der Schwester Barbara Maximiliana Maciejewska, dann Sr Ewa Kazimiera Fleran und Sr Lucyna Ancilla Krysmalska.  Im Dezember 2010 fand die letzte Sitzung der Kommission statt und die redaktionelle Arbeit wurde beendet. Weitere Arbeiten am Text fanden unter der Leitung von Gabriel Bartoszewski OFM Cap statt.

Am 29. Januar 2012 fand Eucharistie in der Jakobskathedrale in Stettin statt. Während der Eucharistie wurden, nach dem Dekret des Erzbischofs von Szczecin-Kamień, Andrzej Dzięga, die Konstitutionen zugelassen und sie traten am 25. März 2012 für drei Jahre ad experimentum in Kraft.

Am 14. September 2014, am Fest der Kreuzerhöhung,  fand in der Jakobskatedrale in Stettin, nach der notwendigen Abstimmung mit dem Heiligen Stuhl, die kanonische Errichtung der Gemeinschaft der Jüngerinnen des Kreuzes statt. Erzbischof Andrzej Dzięga, Oberhaupt der Diözese Stettin-Kamień, wo sich das Haupthaus der Gemeinschaft befindet, war dafür verantwortlich. Das bestätigte das Charisma und die Mission des neuen Instituts in der Kirche.

 

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht (Joh 12,24)

Charisma und Mission

Der Geist des Apostolats

Der Heilige Geist berief die Gemeinschaft der Jüngerinnen des Kreuzes, damit sie der Kirche bei der Erfüllung ihrer Mission hilft. Je mehr wir unser Leben mit dem Opfer Jesu verbinden, uns Maria, der Mutter der Kirche, anvertrauen und in Einheit in der Gemeinschaft leben, desto effektiver und fruchtbarer unsere apostolische Tätigkeit ist. Das Gemeinschaftsapostolats ist für jede von uns persönlich wichtig. Gemeinsamer Dienst für Gott und Leute, Verantwortung für Menschen, die uns ihre Sorgen anvertrauen, hilft uns reifen und Fortschritte auf dem Weg der Helligkeit machen.

Wir gehören nicht mehr uns selbst, sondern dem Herrn, wir versuchen seinen heiligen Willen zu erfüllen und seine Liebe auf verschiedene Weise zu verkünden. Wir sind bewusst, dass die apostolische Fruchtbarkeit von unserer Vereinigung mit Gott abhängig ist. Wir wollen in unserem alltäglichen Leben sowohl das apostolische, als auch den kontemplativen Bereich pflegen.

Wir möchten ein Zeichen dafür sein, dass Gott alle Menschen tief und zärtlich liebt. Gleichzeitig wollen wir deutlich zeigen, dass die Kraft, jeden Menschen zu lieben, vom Gott kommt.

Formen des Apostolats

Die Jüngerinnen des Kreuzes verwirklichen ihre Mission durch die Bildung von Laienaposteln und helfen den verlorenen Brüder, den Weg zum Haus des Vaters zu finden. Wir begleiten Laien in ihrem ständigen Prozess der Reifung. Wir zeigen ihnen, dass das Opfer sehr wertvoll ist. Es hat die Kraft, die Herzen der Menschen zu verändern. Wir erwecken in ihnen das Verantwortungsgefühl: für die Kirche und für die Erlösung aller Menschen. Wir führen sie auch dazu, dass sie  ihr Leben Maria anzuvertrauen.

Wie sieht die Formation der Laien aus?

  • individuelle Kontakte;
  • systematische Arbeit mit Gruppen: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen und Familien;
  • wir organisieren: Einkehrtage, Exerzitien, thematische Sitzungen, Versammlungen und Gebetswachen, Workshops, Kursen, Wallfahrten, gemeinsamen Reisen usw .;
  • die Katechese für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen;
  • verschiedene apostolische Werke in Pfarrei und Diözese;
  • wir leiten das Zentrum der Laienausbildung;
  • wir verwenden die Mitteln der sozialen Kommunikation;
  • die Laien können in unserem Gebetshaus bleiben;
  • den Laien die Möglichkeit geben, an einigen Elementen unseres Gemeinschaftslebens teilzunehmen;
  • dringend Hilfe benötigte Menschen können für bestimmte Zeit in unseren Gemeinschaftshäuser bleiben. Eine solche Entscheidung bedarf der Zustimmung des Generaloberen und wird von allen Schwestern eines bestimmten Hauses beraten. Damit unsere Hilfe effektiv ist, arbeiten wir in bestimmten Fällen mit verschiedenen Spezialisten und Institutionen zusammen.

Besonders wichtig sind auch die Gebetshauser der Gemeinschaft, in denen wir in einer Atmosphäre der Stille und des Gebetes, Laien bei der Vertiefung ihrer Freundschaft mit Gott begleiten.

Ein besonderer Aspekt des Apostolats des Instituts ist die Laiengemeinschaften der Junger des Kreuzes zu schaffen und auszubilden. Das sind die Gruppen der Laien, die am Charisma unserer Gemeinschaft beteiligen wollen. Sie teilen unsere Spiritualität, wir bauen miteinander eine Liebesgemeinschaft und zusammen die Mission der Gemeinschaft erfüllen. Dies geschieht nach dem Prinzip der Komplementarität der Berufungen.

Apostolat im Alltag

Jede von uns erfüllt die Mission des Instituts und schließt sich durch Gebete, Leiden, Werke, Akten und Taten der Buße der apostolischen Sendung der Kirche an.

Die Jünger des Kreuzes

Was bedeutet, Jünger des Kreuzes zu sein?

Die Jünger des Kreuzes sind Laien, Männer und Frauen, jung und alt, die in Familien oder allein leben. Sie teilen das gleiche Verlangen: ein Jünger von Jesus, ein Jünger des Kreuzes, ein Jünger der Liebe Gottes zu werden, der die Berufung eines Laien-Katholiken erfüllt. Die Jünger des Kreuzes gehoren einer Gemeinschaft oder werden individuell ausgebildet. In Polen gibt es derzeit vier Gemeischaften (Zielona Góra, Wrocław, Szczecin, Czmoniec bei Posen). Jeder Gemeinschaft und jedem einzelnen Jünger des Kreuzes begleitet eine Schwester.

Ein Jünger des Kreuzes zu sein heißt, ein Jünger der Liebe Gottes zu sein und das Leben für Brüder hinzugeben.

Jesus verkündete die Liebe des Vaters und schließlich gab er sein Leben aus Liebe , damit wir ewiges Leben haben. Ein Jünger des Kreuzes zu sein bedeutet, ein Jünger solcher Liebe zu sein. Im Alltag bedeutet es, für den anderen zu leben, dem anderen die Zeit, Aufmerksamkeit und Mitgefühl zu geben. “Das Leben wird reifer und reicher, je mehr man es hingibt, um anderen Leben zu geben. Darin besteht letztendlich die Mission.” (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 10). Die Jünger des Kreuzes geben ihr Leben für diejenigen hin, die weit von Gott entfernt sind. Sie rufen jeden Tag: “Wir danken dir, Jesus, für deine unverständliche Liebe zu uns. Herr, rette die Brüder! Dank deiner Passion, dank Marias beständiger Fürsprache und dank unserem Opfer – rette die Brüder!

Ein Jünger des Kreuzes zu sein heißt, sich Maria anzuvertrauen.

Der Jünger des Kreuzes lern von Maria, wie er sein Leben für anderen opfern kann und vertraut sich ihr an und nimmt sie als die Mutter der Gemeinschaft und seine Mutter an. Er lernt von ihr das Vertrauen auf Gott, Offenheit für den Heiligen Geist und beständige Erfüllung des Willens Gottes.

Ein Jünger des Kreuzes zu sein bedeutet, den Blick auf die Ewigkeit zu richten

Unsere Heimat ist für immer der Himmel – ewige Liebe und Glückseligkeit im Haus des Vaters, in Gemeinschaft mit allen Geretteten. Der Jünger des Kreuzes entdeckt in seinem Leben die Sehnsucht nach der Ewigkeit. Die eschatologischen Wahrheiten sind tief in seinem Herzen eingeschrieben. Er versucht, alle Ereignisse in ihren Licht zu bewerten.

Ein Jünger des Kreuzes zu sein heißt, ein Apostel zu sein

Die Quelle des apostolischen Engagements ist immer eine innige Verbindung mit Gott. Die Jünger des Kreuzes werden durch das Zeugnis ihres eigenen Lebens zu Aposteln Christi in der Welt. Ihr Apostolat wird durch Gebet, Opfer für diejenigen, deren ewiges Leben bedroht ist, und die fleißige Erfüllung ihrer Lebensaufgaben ausgeführt. Sie verkünden auch das Evangelium, indem sie verschiedenen apostolischen Aktivitäten realisieren und mit den Schwestern zusammen arbeiten.